Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,7, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine Weltkatastrophe kann zu manchem dienen. Auch dazu, ein Alibi zu finden vor Gott. Wo warst du, Adam? »Ich war im Weltkrieg.« Dieses Zitat schickt Heinrich Böll seinem Roman Wo warst du Adam? voraus und entlehnt ihm den Titel. In seinem Roman stellt der christliche Glaube an Gott, die religiöse Praxis und die im Speziellen katholische Ausübung des Glaubens einen Gegenpol zur nationalsozialistischen Ideologie und zu den erlebten Grausamkeiten des Krieges dar. Den Romanfiguren dient der religiöse Glaube und dessen Ausübung als Halt in den Kriegswirren. Dabei wird allerdings die katholische Amtskirche nicht mit in den Glauben einbezogen, sondern, wie auch in anderen Werken des Autors, kritisiert und vom Glauben an Gott abgetrennt. Diese Haltung einiger Figuren des Romans spiegelt Bölls eigenes Verständnis von Religion wieder. Auch ihm dient sie, wie in seinen Briefen deutlich wird, als Gegenpol zum Krieg und als Halt in seiner Soldatenzeit im Zweiten Weltkrieg. Um diese Thesen zu untersuchen und zu untermauern soll in dieser Hausarbeit zunächst Heinrich Bölls Haltung zum kirchlichen Katholizismus generell untersucht werden um dann seine Erfahrung mit Kirche, Glauben und Krieg wiederzugeben. Dazu sollen vor allem seine Briefe aus dem Krieg und die Romane Der Engel schwieg und Ansichten eines Clowns als Analysegrundlage dienen, um dann im Speziellen auf den zu untersuchenden Roman Wo warst du Adam? einzugehen. Anhand der ausgewählten Literaturbeispiele soll die Umsetzung der Ideologie, der Ansichten und moralischen Werte Bölls in seinen Schriften beleuchtet werden.
Patrick Trapp Book order


- 2010
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Thomas Mann - Doktor Faustus
Die leitmotivische Funktion der Teufelsfiguren in "Doktor Faustus" unter Berücksichtigung von Thomas Manns Nietzsche- und Wagner-Rezeption
- 64 pages
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Examensarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Sprache: Deutsch, Abstract: Einzelnen Vokabeln können Leben und Erfahrung einen Akzent verleihen, der sie ihrem alltäglichen Sinn völlig entfremdet und ihnen einen Schreckensnimbus verleiht, den niemand versteht, der sie nicht in ihrer fürchterlichsten Bedeutung kennengelernt hat (DF, S. 13). Dieser Stil, diese Technik, so hieß es, ließen keinen Ton zu, nicht einen, der nicht in der Gesamtkonstruktion seine motivische Funktion erfüllte (DF, S. 651). Der Roman Doktor Faustus. Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn erzählt von einem Freunde gehört mit zu den bedeutendsten Werken Thomas Manns. Es ist die Geschichte des Komponisten Adrian Leverkühn, der, um in der Musik Neues zu schaffen, einen Pakt mit dem Teufel eingeht. Mann selbst hat zwei Jahre vor seinem Tod geschrieben, dass der Doktor Faustus sein liebstes Werk sei: Der Faustus-Roman ist mir am teuersten, einfach weil er mich am teuersten zu stehen gekommen ist, mich Herzblut gekostet hat, [ ] an diesem Buch hänge ich wie an keinem anderen. Wer es nicht mag, den mag ich sogleich nicht mehr. Das Augenmerk dieser Untersuchung liegt auf der Verführung des Protagonisten Adrians durch den Teufel. Es wird sich herausstellen, dass, anders als in anderen vor Manns Roman erschienenen Faust-Dichtungen, der Teufel nicht nur in einer Figur anwesend ist, sondern sich dessen Präsenz leitmotivisch durch den ganzen Roman zieht. Diese Leitmotive gilt es zu untersuchen. Es sind eben die einzelnen Vokabeln und die Töne, die allesamt in der Gesamtkonstruktion ihre motivische Funktion erfüllen und den Schreckensnimbus des Romans ausmachen. Vor der Untersuchung der leitmotivischen Funktion der Teufelsfiguren in Doktor Faustus sollen die Herkunft und die Bedeutung des Leitmotivs als erzähltechnisches Mittel herausgestellt werden. So wird auf den spezifischen Gebrauch dieses dramatischen und zugleich epischen Mittels bei Richard Wagner einzugehen sein. Thomas Manns Werk ist geprägt von den ästhetischen und philosophischen Diskursen Richard Wagners, Friedrich Nietzsches und Arthur Schopenhauers. Insbesondere der Bezug auf Wagner und Nietzsche erscheint auf den ersten Blick erstaunlich, da Mann der ästhetischen Konzeption Wagners folgte, aber gleichzeitig Nietzsches Wagner-Kritik akzeptiert und in seinem Werk berücksichtigt hat. Vor allem Wagners Leitmotivtechnik, die als dramatisches Mittel für seine Opern konzipiert war, beeinflusste das Gesamtwerk Thomas Manns maßgeblich.