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Die traditionelle Kunstgeschichte geht davon aus, den Gegenstand ihrer Betrachtung in der Beschreibung erfassen zu können; die Antike und Spätantike dagegen kennen keine Kunstbeschreibung in unserem heutigen Sinne. Die bildenden Künste dieser Zeit wurden von einer lebendigen literarischen Tradition begleitet, die eine interessante Perspektive auf die sprachliche Darstellung von Kunst und damit auf ihre Rezeption vermitteln kann. Ausgehend von dem rhetorischen Begriff der Ekphrasis, der sich darüber definiert, einem Publikum den Gegenstand der Rede vor Augen zu stellen, untersucht diese Arbeit literarische Texte aus dem ersten bis vierten Jahrhundert nach Christus. Die Wechselbeziehung von Sprache und bildender Kunst wird in diesen Texten in ein vielseitiges, raffiniertes und oftmals überraschendes Zusammenspiel gebracht.