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Untersuchungen über die Wirkung insektizider Naturstoffe auf ausgewählte Baumwollschädlinge (Aphis gossypii Glov., Bemisia tabaci Gen., Spodoptera frugiperda J. E. Smith, Helicoverpa armigera Hbn.) unter Labor- und Gewächshausbedingungen

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Die Baumwolle gehört trotz eines breiten Angebotes an synthetischen Fasern nach wie vor zu den wichtigsten Textilfasern. Weltweit bestehen 47 % der produzierten Textilfasern aus Baumwolle (ANONYM, 1994). Nach Angaben der Food and Agricultural Organization (FAO) sind am Anbau von Baumwolle rund 97 Länder beteiligt (ANONYM, 1995). Die Weltanbaufläche umfaßte 1994 etwa 31 Mio. ha, was zugleich 2,2 % der Weltackerfläche entsprach. Was die Pflanzenschutzsituation betrifft, so muß zunächst hervorgehoben werden, daß die Baumwolle, wie keine andere tropische Kulturpflanze, von einer Vielzahl von Schädlingen befallen werden kann. Da sie in vielen Ländern meist großflächig in Monokultur angebaut wird, kommt es oft zu Massenauftreten der Schädlinge, wodurch erhebliche Ertragsverluste entstehen. Im Weltmaßstab werden die Verluste in der Baumwollproduktion durch Schaderreger auf 37 % des potentiellen Ertrages geschätzt (OERKE, 1996). Für die Bekämpfung der Schadinsekten wurden in der Vergangenheit eine Vielzahl von Insektiziden mit meist hoher akuter Toxizität (LD50) eingesetzt, die vielfach auch pauschal als Umweltgifte bezeichnet werden (WILSON & WALKER, 1991). Bei den Wirkstoffen handelte es sich vorwiegend um Phosphorsäureester und Pyrethroide, wobei in einigen Entwicklungsländern auch heute noch chlorierte Kohlenwasserstoffe zur Anwendung gelangen (ANONYM, 1994). Weiterhin ist von Bedeutung, daß in den Baumwollbeständen meist mehr als 10 Insektizidspritzungen durchgeführt werden (ZOLTY & BAHUS, 1994; FRIEDRICH, 1995; SHUMBA, 1995). Die hohen Pflanzenschutzmittelaufwendungen und die damit einhergehende toxische Belastung der Umwelt bzw. andere unerwünschte Nebenwirkungen (SCHWAB, 1989) haben dazu geführt, nach neuen, alternativen Lösungen zu suchen. In diesem Zusammenhang wurde das Augenmerk besonders auf Pflanzeninhaltsstoffe gerichtet, wobei neben verschiedenen Pflanzenarten vor allem der Niem-Baum in den Mittelpunkt des Interesses trat. Der Vorteil von Pflanzeninhaltsstoffen mit insektizider Wirkung wird vor allem darin gesehen, daß sie eine geringere Warmblütertoxizität besitzen und auf Grund ihrer pflanzlichen Herkunft schneller abgebaut werden. Außerdem ist damit zugleich eine geringere Anreicherung der Substanzen ün Boden sowie auf bzw. ün Erntegut verbunden (Rückstandsproblematik!), woraus insgesamt eine geringere Umweltbelastung resultiert (KNÜSLI, 1977; ASCHER, 1993). Andererseits können die Pflanzeninhaltsstoffe in sehr vielfältiger Weise auf Schadinsekten wirken. Hier sind besonders Antifeeding- und Repellent-Effekte, ovizide und larvizide Wirkungen sowie Metamorphosestörungen und Beeinträchtigungen der Fruchtbarkeit (geringere Anzahl von Nachkommen) zu nennen (SLAMA & WILLIAMS, 1966). Aus den genannten Gründen besteht in dieser Arbeit das generelle Ziel darin, toxische Insektizide in der Schädlingsbekämpfung durch mindertoxische Präparate zu ersetzen. Zur Thematik empfehlen wir aus unserem Verlagsprogramm weiterhin: Jürgen Valdix: Der Nimbaum in Nicaragua. Ökologische Folgen der Einführung einer fremden Baumart. ISBN 3-89574-249-X und Yun Zhou-Halwart: Isolierung und Strukturauflösung neuer Tetranorterpenoide aus Azadirachta indica A. Juss mit insektenfraßhemmender Wirkung. ISBN 3- 929937-47-6.

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1998

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