Unternehmenspolitik des "Rosinenpickens" im Privatkundengeschäft eines Versicherungsunternehmens
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„Rosinenpicken“ ist ein vorwiegend in der Praxis der Versicherungswirtschaft verwendeter Begriff, der eine Selektion zwischen gewünschtem und unerwünschtem Geschäft beim Absatz bezeichnet. Im Gegensatz zur praktischen Begriffsverwendung wird hier ein umfassenderer Ansatz entwickelt, der Rosinenpicken als einen unternehmenspolitischen Aspekt eines Versicherungsunternehmens versteht. Der Begriff der Rosine findet in der Theorie nur selten Verwendung. Statt dessen wird zur Bezeichnung des gewünschten Geschäfts häufig auf den Ausdruck „gute Risiken“ zurückgegriffen, ohne aber zu verdeutlichen, woran sich die Güte der Risiken aus Sicht des Versicherungsunternehmens mißt. Eine umfassende formale und inhaltliche Begriffsbestimmung steht daher am Anfang dieser Arbeit. Darauf aufbauend werden die theoretischen Sachverhalte einer Politik des Rosinenpickens behandelt. Die Absicht, aus einer heterogenen Gesamtheit „stets für sich selbst das Beste herauszusuchen“, kennzeichnet den Charakter des Rosinenpickens als eine um Wettbewerb und Profilierung bestrebte Unternehmenspolitik. Die Gestaltung dieser Absicht führt zu unterschiedlichen Fallgruppen des Rosinenpickens, deren Zweckmäßigkeit sich jeweils für eine wirtschaftliche Form von Versicherungsunternehmen zeigen läßt. Abschließend werden die theoretischen Aussagen aufgegriffen und auf ein anwendungsbezogenes Modell übertragen, wobei ein fiktives deutsches „Durchschnittsunternehmen“ als Beispiel gewählt wird.