Tourismus - ein Beitrag zur wirtschaftlichen und strukturellen Entwicklung für Baden-Württemberg?
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Das Ziel der Veranstaltung war die bisherigen und aktuellen Entwicklungen des Tourismus aufzuzeigen und für ihre Verwendbarkeit für eine langfristige und nachhaltige Tourismusentwicklung in Baden-Württemberg zu prüfen. In einem einleitenden Vortrag stellte Prof. Dr. Teuteberg die Entwicklung des Ausflugsverkehrs und des Tourismus von seinen Anfängen bis zur heutigen Zeit dar. Vor allem die zunehmende Verstädterung mit ihren sozialen Konsequenzen führte zu einem zunehmenden Ausflugsverkehr; die Bewohner der Städte wollten der Enge ihrer täglichen Umgebung entfliehen. Mit der steigenden Automobilisierung und dem allgemeinen Wirtschaftswachstum der Nachkriegszeit haben sich Ausflugsverkehr und Tourismus zu dem Massenphänomen entwickelt, das sie heute sind. Der Vortrag von Frau Dr. Klemm bestätigte dieses Bedürfnis der Großstädter nach einem Ausgleich ihrer alltäglichen Umgebung. Die Ausflugsintensität der Berliner Bevölkerung von 85,9 % (1993) spricht eine deutliche Sprache. Neben dem Motiv, der Großstadt zu entfliehen, sind vor allem Natur und Ruhe wichtige Motivatoren für Ausflüge in das Berliner Umland. Und auch, wenn die Ziele häufig an den Endpunkten der Nahverkehrslinien liegen, wird ein überwiegender Teil der Ausflüge mit dem Pkw unternommen. Da am Zielort in aller Regel Ausgaben getätigt werden, besteht ein nicht unerhebliches wirtschaftliches Potential durch Ausflugsverkehr. Das Reiseverhalten der Deutschen unterliegt wechselnden Trends und für die Anbieter steigt der Druck, wenn sie auf dem Markt bestehen wollen. Prof. Dr. Steinecke forderte daher in seinem Vortrag eine neue Qualität des Tourismus. Regionale Attraktivitäten sollen in ihrer Exklusivität inszeniert und zielgruppenspezifisch vermarktet werden. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse haben die Teilnehmer der Veranstaltung am Nachmittag Probleme und mögliche Chancen einer weiteren Tourismusentwicklung für Baden-Württemberg diskutiert. Die Voraussetzungen für eine Tourismusentwicklung im Land sind sehr verschieden. Die Zwangslage der Bäderorte hat z. B. zwischenzeitlich zu ersten konkreten Lösungsschritten geführt. Anders sieht die Lage in den nördlichen Teilen des Landes aus. Dort sind die möglichen Potentiale noch sehr weit gestreut und eher undifferenziert. Neue Wege im Tourismusmarketing können auch hier ein Ansatz zur verstärkten Vermarktung der Potentiale sein. Eine wesentliche Voraussetzung scheint die Verbesserung der Kommunikation der unterschiedlichen Beteiligten. Das abschließende Beispiel zeigt, daß bereits ernsthafte Anstrengungen unternommen werden, die Tourismusentwicklung in Baden-Württemberg zu einem wirtschaftlichen und strukturellen Beitrag zur Entwicklung des Landes zu machen.
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- ISBN
- 9783932013584