Zur Beurteilung von Sängerstimmen
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Diese empirische Studie misst zum einen Einstellungen Jugendlicher zu ausgebildeten Gesangsstimmen, zum anderen überprüft sie, inwiefern stereotype Ablehnungen modifizierbar sind. Als Treatment wird der Besuch einer Opernvorstellung einschließlich einführender Matinee eingesetzt, wobei die Begegnung mit professionellen Opernsängern den Schwerpunkt der Einführungsveranstaltung darstellt. In drei Befragungswellen - indem neben der kurzfristigen auch die mittelfristige Wirkung des Treatments getestet wird, geht die Studie über bisherige deutschsprachige, Einstellungsänderungen messende musikpsychologische Untersuchungen hinaus - bewerten 627 Versuchspersonen kurze prototypische Literaturausschnitte neun verschiedener Stimmfächer ohne instrumentale Begleitung. Eine vergleichende clusterspezifischeBetrachtung der Befragungswellen belegt, dass a.) die allgemeine Einstellung zu Sängerstimmen, b.) Einstellungen zu verschiedenen Stimmfächern und c.) das Interesse an einer unterrichtlichen Behandlung der Thematik „Sängerstimme“ innerhalb eines begrenzten zeitlichen Rahmens deutlich in positive Richtungen veränderbar sind. Insbesondere bei Jugendlichen, deren Eltern ihnen durch unangemessene Herangehensweisen an das klassische Genre oder passive Haltungen den Zugang zu demselben erschweren oder verwehren, zeigen sich Modifikationen der Primäreinstellungen.