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Ein KZ in der Nachbarschaft

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Im letzten Kriegsjahr errichtete die SS in hunderten von Ortschaften Konzentrationslager. In Gestalt von Außenlagern erstreckte sich das KZ-System krakenartig über ganz Deutschland. KZ-Häftlinge gehörten 1944/45 auch in Magdeburg zum alltäglichen Straßenbild. Aus Auschwitz deportierte ungarische Juden mussten hier nach alliierten Bombenangriffen Bau- und Aufräumarbeiten für die Braunkohle Benzin AG (Brabag) verrichten. Die Brabag, die zu den wichtigsten Treibstofflieferanten der Wehrmacht zählte, war mit über 13.000 Häftlingen einer der größten „Arbeitgeber“ von KZ-Gefangenen. Welche Verantwortung trugen die SS, Albert Speers Rüstungsministerium, die Berliner Konzernführung, die Werksleitungen und die Mitarbeiter der Betriebe bei der KZ-Zwangsarbeit? Der Brabag-Vorstandssprecher und SS-Brigadeführer Fritz Kranefuß besaß exzellente Beziehungen zur SS-Führung, war ein enger Vertrauter Heinrich Himmlers und Generalsekretär des „Freundeskreis Himmler“, eines Elite-Netzwerks, welches der Kontaktpflege zwischen Wirtschaft und SS diente. Die Autoren fragen nach der Entstehungsgeschichte und Organisation der sechs Brabag-Außenlager und somit nach der Kooperation von Wirtschaft und SS. Die Geschehnisse im Außenlager Magdeburg werden detailliert rekonstruiert. Besonderes Augenmerk liegt auf der Wahrnehmung und Reaktion der deutschen Bevölkerung, die in unmittelbarer Nachbarschaft des Lagers wohnte.

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Ein KZ in der Nachbarschaft, Tobias Bütow

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2003
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