Die Redlichkeitspflichten der Parteien im Zivilprozess
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Kern der Untersuchung ist die Bestimmung des Geltungsgrunds prozessualer Redlichkeitspflichten der Parteien, insbesondere der „Wahrheitspflicht“ und der „Prozessförderungspflicht“. Praktische Aspekte, etwa die Frage, ob die Verletzung der Pflichten eine Sonderhaftung (culpa in procedendo) auslöst, sind Ausgangs- und Schlusspunkt des Diskurses. Nach der normtheoretischen Analyse der Struktur der Pflichten wird die Frage ihres Geltungsgrunds auf der Basis eines funktionalen Prozessverständnisses beantwortet. Dabei werden althergebrachte Denkformen und Argumentationsmuster der klassischen Prozessrechtslehre kritisch analysiert und durch neue rechtstheoretische und -dogmatische Ansätze überwunden. Zugleich wird das - mit der Kernfrage unmittelbar zusammenhängende - Problem der Relation des Prozessrechts zum materiellen Recht aufgeworfen und in einem neuen System aufgelöst. Für Rechtswissenschaftler und Praktiker des Zivilprozessrechts.