Erziehung im Untertanengeist - wider Willen?
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Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts geliebt und viel gelesen, gerät Tony Schumacher (1848-1931) erst in jüngster Zeit in den Blick der Kinder- und Jugendbuchforschung. Erzogen im großbürgerlichen Elternhaus, verlebte sie ihre Kindheit und Jugend in räumlicher und ideologischer Nähe zu Schloß und Königshaus im Württembergischen Ludwigsburg. Die autobiographischen Schriften werden im ersten Teil der Arbeit analysiert. Die «Erzählungen für die Jugend» sind geprägt von der eigenen Sozialisation und nahmen Einfluß besonders auf die Mädchenerziehung. Es wird gezeigt, daß an der Oberfläche zwar eine angepaßte Untertanin schrieb, daß aber in den Texten sich immer wieder Spuren eigener kritischer Nachdenklichkeit finden. Im dritten Teil der Arbeit werden Tony Schumachers Kinderbücher in literarische und soziokulturelle Kontexte der Kinder- und Jugendliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts gestellt.