Klassische Qualitätsregelkartentechnik für attributive Prüfungen
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Anfang der 90er Jahre haben Chrysler, Ford und General Motors das Qualitätsmanagementsystem QS-9000 entwickelt und ihren Zulieferanten zwingend vorgeschrieben. Inzwischen sind viele Unternehmen weltweit nach dieser Normenreihe zertifiziert. Eines der Handbücher widmet sich den Verfahren der Statistischen Prozeßregelung (SPC). Ziel dieser Arbeit ist es, die Vorgaben dieses SPC-Handbuchs hinsichtlich der Qualitätsregelkarten für attributive (= zählende) Prüfungen kritisch zu hinterfragen und aus den Erkenntnissen praxisorientierte Empfehlungen für die Anwender abzuleiten. Den Formeln für die oberen und unteren Eingriffsgrenzen liegt im SPC-Handbuch die Idee des 3s-Bereichs der Normalverteilung zugrunde. Diese kann zwar zur Approximation der eigentlich vorliegenden Binomialverteilung (np- und p-Karte) bzw. Poissonverteilung (c- und u-Karte) verwendet werden, doch umfangreiche Berechnungen, deren Ergebnisse in zahlreichen farbigen Abbildungen veranschaulicht sind, zeigen, daß die Güte dieser Approximation nicht generell als ausreichend angesehen werden kann. Es gelingt dennoch, Bereiche von Stichprobenumfängen und Verteilungsparametern zu definieren, in denen die Approximationsgüte als hinreichend gelten kann. Außerdem wird durch die Festlegungen im SPC-Handbuch nur eine Begrenzung des Fehlers 1. Art (Fehlalarm) erzielt. Nachdem aus praktischer Sicht eine zusätzliche Begrenzung des Fehlers 2. Art (unterlassener Alarm) notwendig erscheint, werden Verfahren vorgestellt, die es ermöglichen, durch eine gezielte Festlegung der Eingriffsgrenzen und des Stichprobenumfangs gleichzeitig beide Fehlerrisiken auf gewünschte Niveaus zu begrenzen. Hierfür wurden Suchalgorithmen entwickelt, die als anwendungsfreundliche EDV-Programme dieser Arbeit als CD-Rom beigefügt sind.