Postkarte nach Ostpreußen
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„Postkarte nach Ostpreußen“ - Erschütterndes Zeitdokument Ein Rentner aus Duingen stellt sein erstes Buch vor Gerade erst 14 Jahre alt war Siegfried Szallies, geboren 1930 in Ostpreußen, als der Krieg seiner Familie die Heimat an der Memel nahm. Sein Vater befand sich an der Front, sein älterer Bruder schaufelte irgendwo Schützengräben aus, nur seine Mutter und seine jüngere Schwester waren noch zu Hause. Doch die Front rückte näher und die allgemeine Flucht nach Westen begann. So rüstete der 14-Jährige ein Pferdefuhrwerk aus und machte sich mit Mutter und Schwester ebenfalls auf den Weg. „Ich durfte mit meinen 14 Jahren als Wagenlenker bei meiner Mutter bleiben, weil ich sehr klein und schmächtig war. Der mit uns fahrende 13-jährige Nachbarsjunge war stark und kräftig und wurde von SA-Männern mit gezogener Pistole vom Wagen gezerrt und an die Front geschickt“, erinnert sich Siegfried Szallies. Dann begann die Höllenfahrt über das Frische Haff in Ostpreußen, bei der Tausende von Flüchtlingen den Tod fanden. Wie durch ein Wunder gelang es Szallies, das Pferdefuhrwerk quer durch Ostpreußen von der Memel bis über die Weichsel zu führen und als Kind die Verantwortung für Mutter und Kind zu übernehmen. Doch es gelang ihnen nicht, den russischen Soldaten nach Westen zu entkommen, und es begann eine Odyssee zurück in die Heimat nach Ragnit an der Memel, wo sie drei Jahre in russischem Gewahrsam überlebten, bis eine Postkarte aus Deutschland wieder Hoffnung aufkommen ließ. Siegfried Szallies schildert 60 Jahre später in dem Buch „Postkarte nach Ostpreußen“ den Kampf seiner Familie um das Überleben nach dem Krieg in Ostpreußen. Noch heute stehen ihm die Tränen in den Augen, wenn er an diese Zeit zurückdenkt, doch er erinnert sich auch dankbar an die wenigen Russen, die ihm in der allergrößten Not zu Freunden wurden.