Gutgläubiger Fahrniserwerb und Besitzesrechtsklage
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Der gutgläubige Fahrniserwerb vom Nichtberechtigten wirft die zentrale Frage auf, wer im Streit um das Eigentum an einer vom Nichtberechtigten erworbenen Sache geschützt werden soll: Der Besitzer oder der frühere Berechtigte? Die Lösung dieses Interessenkonflikts in den Art. 933 ff. ZGB gibt nicht nur in der Lehre immer wieder Anlass zu Diskussionen; die Regelungen anderer Länder mit zum Teil gegensätzlichen Lösungen sind nicht weniger der Kritik ausgesetzt. Die vorliegende Dissertation widmet sich in einem allgemeinen Teil zunächst den historischen Ursprüngen und Entwicklungen des gutgläubigen Fahrniserwerbs und der Besitzrechtsklage. Die Autorin zeigt anhand rechtsvergleichender Untersuchungen auf, dass die gegenwärtige Regelung bereits bei Inkrafttreten umstritten und nicht gänzlich zu rechtfertigen war. Des Weiteren werden die Voraussetzungen des Erwerbs vom Nichtberechtigten sowie der Besitzesrechtsklage dargestellt, welche ebenfalls nicht restlos geklärt sind und daher oftmals im Zentrum der Auseinandersetzungen stehen. Im zweiten Teil geht die Autorin ausführlich auf die Problematik der Rückforderung 'entarteter' Kunstgegenstände ein. Im Rahmen der Forderung nach Restitution solch 'entarteter' Kunstwerke stehen vor allem die Frage nach der Rechtsgültigkeit der nationalsozialistischen Gesetze sowie die Frage nach der Gutgläubigkeit der damaligen wie heutigen Erwerber im Mittelpunkt. Ein Exkurs zu den internationalen Bestrebungen, die Voraussetzungen für eine Restitution solcher Kunstwerke zu konkretisieren, ergänzt die ausführlichen Untersuchungen (Unidroit-Konvention 1995, Unesco-Konvention 1970 und das Kulturgütertransfergesetz)