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Produktqualität und internationaler Handel

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Die traditionelle Außenhandelstheorie hat seit ihren klassischen Anfängen bei Ricardo und ihrer neoklassischen Weiterentwicklung durch Heckscher/Ohlin den Handel mit homogenen Gütern in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung gerückt. Das Zustandekommen und die Richtung des interindustriellen Handels werden durch komparative Kostenunterschiede erklärt. Die empirischen Befunde zeigen nun allerdings, dass der größte Teil des internationalen Handels zwischen Industrieländern nicht dem interindustriellen Spezialisierungsmuster folgt, sondern intraindustrieller Natur ist. Die Erklärung dieser Theorie ist Gegenstand der Neuen Außenhandelstheorie. Im Mittelpunkt dieser Theorie stehen differenzierte Güter. Je nach Differenzierungsart unterscheidet man horizontale und vertikale Produktdifferenzierung. Erstere bezieht sich auf verschiedene Produktarten der gleichen Produktionsstufe, letztere auf Produktarten auf unterschiedlichen Stufen des Produktionsprozesses. Ein Element der vertikalen Produktdifferenzierung sind Qualitätsunterschiede der Güter. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Bedeutung der Produktqualität für den Außenhandel zu untersuchen. Da die Qualität der Güter sowohl auf der Angebotseite, - über den Arbeitsaufwand zu ihrer Erzeugung -, als auch auf der Nachfrageseite, - durch die Höhe der Pro-Kopf-Einkommen -, von der Produktivität eines Landes determiniert wird, ist der intraindustrielle Handel in Gütern verschiedener Qualität ein Charakteristikum des Außenhandels zwischen Industrie- und fortgeschritten Entwicklungsländern. Seit den 1980er Jahren haben die Schwellen- und Transformationsländer beträchtliche Aufholprozesse in der Produktivität ihrer Exportsektoren in Gang gesetzt. Demzufolge spielen Qualitätsaspekte in ihrem Außenhandel mit Industrieländern eine immer wichtiger werdende Rolle. Mit Technischem Fortschritt und wachendem Pro-Kopf-Einkommen im Süden werden die komparativen Nachteile des Südens in der Herstellung von Qualitätsprodukten kleiner, und die Nachfrage nach dieser Art von Gütern im Süden wird auch zunehmen. Die Handelsströme werden sich diesen Entwicklungen anpassen müssen. Die Arbeit konzentriert sich darauf, den Zusammenhang zwischen der Produktdifferenzierung in Qualitätsunterschieden und dem intraindustriellen Handel formaltheoretisch zu analysieren. Insbesondere werden durch ausgewählte Qualitätsmodelle und Erweiterungen die Handelsmuster und die daraus folgenden Wirkungen auf Allokation und Wohlfahrt mit der Produktqualität in Verbindung gebracht, - sowohl im Kontext von Ricardo- und Heckscher-Ohlin- Modellen der vollkommenen Konkurrenz als auch mit Hilfe modernerer Ansätze der unvollkommenen Konkurrenz. Dabei gibt die Arbeit auch einen Überblick über die wichtigsten bisherigen Ergebnisse. Da die Rolle des vertikalen intraindustriellen Handels für Beschäftigung und Wachstum in den Handel betreibenden Ländern immer relevanter wird, bringt diese Arbeit einen Beitrag zur theoretischen Durchdringung aktueller und zunehmend aktueller werdender außenhandelspolitischer Sachverhalte und Probleme.

Parameters

ISBN
9783832511111
Publisher
Logos-Verl.

Categories

Book variant

2005, paperback

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