Wanderungen zu den schönsten Burgen und Schlössern im Odenwald
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Teil 2 der Wanderungen zu den schönsten Burgen und Schlössern im Odenwald beinhaltet Wanderungen zu den Burgen an der badischen Bergstraße, dem unteren Neckartal und im fränkischen Odenwald. Auch in diesem Band musste aufgrund der Vielzahl der Burgen und Schlösser eine Auswahl getroffen werden, wobei zahlreiche Burgen und Schlösser im Neckar-Odenwald-Kreis und im Rhein-Neckar-Kreis unberücksichtigt blieben. Auf sie soll in nachfolgenden Wanderbüchern eingegangen werden. Wanderungen zu den Burgen und Schlössern sind Wanderungen zurück in die Vergangenheit. Der interessierte Wanderer, der sich nicht nur mit der Betrachtung des äußeren Erscheinungsbildes begnügt, wird viele Fragen stellen. Nicht alle können beantwortet werden. Unser Wissen über die Entstehungszeit der Burgen ist äußerst lückenhaft. Die urkundenarme Zeit des frühen Mittelalters gibt uns nur spärliche Informationen über den Bau einer Burg und über ihre Bauherren. Der Baubeginn war oft Jahrzehnte früher als die urkundliche Ersterwähnung. Auch die nach der Burg sich nennende Adelsfamilie hat oft eine uns vollkommen unbekannte Vergangenheit. Das Bemühen dieses Buches ist es daher, neue Erkenntnisse der Burgenforschung dem überlieferten Wissen hinzuzufügen und es dem Leser bzw. dem Betrachter der Burg in einer verständlichen Weise zu vermitteln. Grundrisszeichnungen sollen dabei helfen das Geschriebene mit dem Gesehenen besser in Übereinstimmung zu bringen. Dies gilt auch für Veränderungen einer Burg im Laufe der Jahrhunderte und ihrem heute völlig abweichenden Aussehen gegenüber der Entstehungszeit. Veränderungen bei den Burgen waren Folge von strategischen und sozialen Veränderungen. Nach Erfindung der Feuerwaffen war der strategische Wert einer mittelalterlichen Ritterburg bis zur Bedeutungslosigkeit gesunken. Entweder wurde sie aufgegeben und dem Verfall überlassen, oder man versuchte durch Zwingerbauten und Bollwerke auf die neue Herausforderung zu reagieren. Aber auch ein veränderter Zeitgeist beeinflusste den Umbau der Burgen. Aus der ehemals spartanischen, zweckorientierten Ritterburg wurde eine standesgemäße Wohnung oder ein prunkvolles Renaissanceschloss, das die Bedeutung des Herrscherhauses durch äußere Pracht demonstrieren sollte. Das 18. Jahrhundert brachte das Ende der Burgen und Festungen. Selbst als Kaserne oder Gefängnis wurden sie aufgegeben. Die Verwaltungen wurden in die neu gebauten Amtshäuser verlegt. Erst zur Zeit der Romantik mit ihrer Vorliebe für die Schönheit der Landschaft und dem neu erwachten Bewusstsein für die geschichtliche Vergangenheit bewirkte ein Umdenken. Die Ruinen wurden unter Schutz gestellt und erste Sanierungsmaßnahmen eingeleitet, um die mittelalterlichen Burgen als prägendes Element einer alten Kulturlandschaft zu erhalten. Die in diesem Buch beschriebenen Wanderungen beziehen sich aber nicht nur auf die Burgen und Schlösser, sondern auch auf die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die am Wegrand zu finden sind und die das Wandererlebnis positiv beeinflussen. Dabei sind die Wanderrouten so konzipiert, dass sie an all diesen Sehenswürdigkeiten vorbeiführen und die landschaftlich schönsten Wege berücksichtigen. Die Streckenführung der in diesem Buch beschriebenen Wanderungen findet man in den topographischen Freizeitkarten im Maßstab 1:20000 mit den Nummern TF 20-7, TF 20-8, TF 20-12, TF 20-13 und TF 20-19. Die dort angegebenen Markierungszeichen sind identisch mit den Markierungen in der Natur.