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Welche Mechanismen setzen sich in Bewegung, wenn die Stellvertreter der abendländischen „Zivilisation“ im Kontext des globalen imperialistischen Projektes auf das gänzlich „Andere“ treffen? Diese Grundfrage wird in vorliegendem Buch gestellt und unter Zuhilfenahme moderner kulturwissenschaftlicher Theorien analysiert. Besondere Tragweite bezieht der Untersuchungsgegenstand sowohl aus der (vermeintlich) extremen Gegensätzlichkeit der sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begegnenden Kulturen – auf der einen Seite die damalige Supermacht Großbritannien, auf der anderen das in jeder Hinsicht „entlegene“ Japan – als auch aus der historischen Entwicklung letztgenannter Nation. Als einzigem „nicht-westlichen“ Staat gelang es Japan um die Jahrhundertwende nicht nur, der direkten kolonialen Unterdrückung zu entgehen, sondern sogar ein eigenständiges Machtzentrum zu schaffen und somit das üblicherweise simplizistische Koordinatensystem der geopolitischen Kräfteverhältnisse zu sprengen. Doch es ist nicht nur der „Sonderfall“ des britisch-japanischen Aufeinandertreffens in der Endphase des viktorianischen Empires, der hier behandelt wird. Über den eigentlichen thematischen Horizont hinaus lassen sich die im Verlauf der Arbeit gewonnenen Erkenntnisse weitgehend auch auf die spannungsgeladenen Beziehungen zwischen den konkurrierenden Kulturkreisen der Gegenwart in Anwendung bringen. Dabei wird deutlich, daß sich seit der Blütezeit des Kolonialismus weniger verändert hat als vielerorts angenommen – aber auch, daß das Potential zur Veränderung des Status Quo ein größeres ist als gedacht.

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2006, paperback

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