Negative Kognitionen als Vermeidungsstrategie i.S. eines Selbstwertschutzmechanismus depressiver Patienten
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Mit der vorliegenden Dissertation sollte die Frage nach der Funktion negativer Kognitionen unter dem Aspekt einer Vermeidungsstrategie, im Zusammenhang mit einem Selbstwertschutz depressiver Menschen, untersucht werden. Im theoretischen Teil der Arbeit wurden die Themen, negative Kognitionen, Selbst, Selbstwert und Selbstwertschutz, dargestellt. Dabei wurden frühere Sichtweisen aufgezeigt, aber auch die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber erläutert und diskutiert. Die Krankheitsbilder, depressive und histrionisch-narzisstische Störung, fanden in ihrer Symptomatologie eine explizite Betrachtung unter Bezugnahme der Internationalen Klassifizierung psychischer Störungen (ICD-10, DSM-IV). Außerdem wurden die vier wichtigsten kognitiven Erklärungsansätze depressiver Störungen dahingehend überprüft, inwieweit sie den negativen Kognitionen eine Funktion als Stimulus für eine Hand-lungsvermeidung, zum Schutze eines geringen Selbstwertes, zuschreiben. Im empirischen Teil der Arbeit wurden in einer Voruntersuchung, unter Verwendung der ICD-10 und DSM-IV Kriterien, Klinischen Tests und dem Klinischen Bild 135 Vpn in 3 Gruppen (depressive, histr./narz. und unauffällige), eingeteilt. In einer Haupt- und Zusatzuntersuchung wurden die Mitglieder der verschiedenen Gruppen, mit Hilfe von selbstentwickelten und testtheoretisch überprüften Testinstrumenten (Selbstwertschutzfragebogen, modifizierten Auffassungstest und Sprichwörterfragebogen), befragt. Die Testergebnisse wurden mit den zuvor explizit formulierten, statistischen Hypothesen verglichen und im Hinblick auf Signifikanz überprüft und angenommen oder verworfen. Das Ergebnis der Untersuchungen konnte den wissenschaftlichen Nachweis erbringen, dass negative Kognitionen von depressiven Menschen, im Sinne einer Vermeidungsstrategie, eingesetzt werden, um ihren bereits belasteten, geringen Selbstwert zu schützen. Diese Selbstwertschutzstrategie wird durch eine instrumentelle Konditionierung erlernt und durch negative Verstärkung aufrechterhalten und verfestigt.