Anforderungen an einen Theorie-Praxis-Transfer in der Pflege
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Für die Fortentwicklung der Pflege spielt die Pflegewissenschaft seit Beginn der achtziger Jahre in Deutschland eine zunehmend wichtige und unbestreitbare Rolle. Ihre junge Entstehungsgeschichte ist maßgeblich durch die Tatsache geprägt, dass es sich bei ihr um eine akademische Disziplin handelt, die direkt aus der Praxis hervorging (Pflegenotstandsdebatte!), und ihren Hauptzweck darin sieht, auf diese gestaltend einzuwirken. Der Grad ihres Einflusses ist maßgeblich für den Fortgang der Professionalisierung der Pflege, hängt aber maßgeblich von der Einstellung der Pflegepraktiker zur Pflegewissenschaft ab, insbesondere weil es sich um einen jungen Wissenschaftsbetrieb handelt. Im Gegensatz zu den Vertretern der Pflegewissenschaft existieren jedoch kaum zusammenhängende und authentische Darstellungen über die Sichtweise der Pflegepraktiker. Die hieraus resultierende Einseitigkeit muss als Wissensdefizit für den Prozess der Verwissenschaftlichung insgesamt gewertet werden. Diese Fragestellung ist Ausgangsbasis für die vorliegende Diplomarbeit. Anhand der in den Fachveröffentlichungen bruchstückhaft vorhandenen Darstellungen zu diesem Thema, die mittels einer Literaturanalyse systematisch zusammengetragen wurden, anhand von quantitativen Forschungsarbeiten die zu diesem Thema in Deutschland durchgeführt wurden, sowie Kraft einer qualitativen Studie durch den Autor selbst, liefert das Buch eine grundlegende Übersicht über die Einstellung von Pflegekräften zur Pflegewissenschaft. Abschließend werden die gewonnenen Erkenntnisse zum einen dazu verwendet den oft gebrauchten Begriff der praxisorientierten Pflegeforschung zu definieren. Zum anderen findet sich ein systematischer Fragenkatalog, der es dem Pflegewissenschaftler im Rahmen von konkreten Forschungsarbeiten gezielt ermöglicht den pflegepraktischen Interessen und Einstellungen je nach Bedarf Rechnung zu tragen mit dem letztendlichen Ziel eines verbesserten Wissenstransfers in die Pflegepraxis.