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Suizid verstehen

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Suizid gehört zu den existenziellen Themen der Psychologie und Psychiatrie. Er ist eine Handlungsoption, die aufgrund seiner Selbstreflexionsfähigkeit nur der Mensch wählen kann. Die Auseinandersetzung mit Suizid fuhrt jeden unweigerlich zum Thema der Endlichkeit seiner eigenen Existenz und damit zur Frage nach dem Sinn des Lebens. Das Sterben durch eigene Hand ist für die hinterbliebenen Angehörigen persönlich von Bedeutung: Ihre Wichtigkeit für den verstorbenen Suizidanten erscheint schlagartig in Frage gestellt, sie fühlen sich zurückgewiesen. Zugleich ist Suizid für die Lebenden eine Infragestellung ihres Wertesystems, denn jemand hat sich sichtbar auf sehr radikale Weise von allen im Leben geltenden Werten abgewendet, und zwar unwiderruflich. Ohne Zweifel rührt Suizid an die Sinnfrage auch derer, die sich aus wissenschaftlicher oder therapeutischer Sicht mit Selbsttötung befassen. Die Furcht, die dabei unter Forschern herrscht, ihre Reaktion, suizidales Verhalten in den Bereich des Krankhaften zu rücken und nach möglichst einfachen Konstrukten zur Erklärung zu suchen, nimmt daher nicht wunder. Die Pathologisierung erscheint dem Phänomen jedoch nicht angemessen - im Gegenteil: Pathologisierung bedeutet Ausgrenzung, und dies ist ein dem Suizidanten nur zu vertrautes Gefühl, Nach begrifflicher Klärung und Vorstellung bisheriger Annahmen zur Suizidalität wird ein integrativer Ansatz zum besseren Verständnis des Phänomens vorgeschlagen. Ausgehend davon wird die biographische Methode eingesetzt, um auf induktivem Wege am Einzelfall explorativ Hypothesen zu generieren. Ziel ist es, der Suizidologie neue Impulse für das Verstehen und für den therapeutischen Umgang mit suizidalen Persönlichkeiten zu geben.

Parameters

ISBN
9783832267377
Publisher
Shaker

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Book variant

2007

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