Bayern und Savoyen im Spanischen Erbfolgekrieg
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Die Grundlage für unsere heutige Zeit wurde im 18. Jahrhundert ausgeprägter gelegt als bisher wahrgenommen wurde: Zu Beginn des Jahrhunderts erreichte der die Frühe Neuzeit bestimmende habsburgisch-französische Gegensatz im Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714) seinen Höhepunkt. Mittels Diplomatie wurde im wichtigsten Kabinettskrieg der Vormoderne nicht nur über Erfolg und Verlauf von Kriegsereignissen entschieden, sondern auch über die Frage, wer den gewaltigen Länderkomplex der spanischen Krone erben wird und wie dann die staatlichen Beziehungen in Europa aussehen würden. Dabei wurden die Begriffe „Gleichgewicht“ und „Hegemonie“ ins Spiel gebracht und in der Sprache politischer Praxis und Reflexion verankert. Kann aber jenseits bereits begangener Forschungspfade Neues entdeckt werden? Welche Rolle spielten die so oft übersehenen kleinen Staaten in diesem säkularen Konflikt? Diesen Fragen geht die Studie von Justus Kraner nach, der mit einem vergleichenden Blick auf Bayern und Savoyen Strukturen der internationalen Beziehungen und Mechanismen der Außenpolitikgestaltung in der Zeit des Barock deutlich werden lässt. Ein Perspektivwechsel ermöglicht es ihm, den internationalen Beziehungen zu Beginn des 18. Jahrhunderts neue Einsichten abzugewinnen, indem er den sozialisationsbedingten Einflüssen der Akteure nachgeht.