Strategien kommunaler Energieversorger unter volatilen Marktbedingungen
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Kommunale Energieversorger stehen aktuell unter einem hohen Veränderungsdruck. Mit der Marktliberalisierungsrichtlinie von 1998 sanken Zugangsbarrieren für weitere Energieanbieter und führten zu verstärktem Wettbewerb. Damit einhergehend entstanden für die Versorger aber auch vielfältige neue Möglichkeiten z. B. in der Strombeschaffung, die nicht mehr an vorgelagerte Netzstrukturen und deren Besitzverhältnisse gekoppelt waren. Großen Einfluss hat für die kommunalen Versorger auch die staatliche Anreizpolitik im Erzeugungsbereich, die aktuell mit ihren Einspeisevergütungen für emissionsarme und energieeffiziente Stromproduktion eine Triebfeder für starke sektorale Dynamiken hin zu einem neuen Energiemix ist. Diesen Entwicklungen stehen schließlich auch anspruchsvollere, sich ihrer Wahlmöglichkeiten bewusstere Konsumenten gegenüber, um deren Bindung die Energieversorger streiten. In diesem volatilen Marktumfeld müssen sich die kommunalen Versorger nun sowohl technisch und organisatorisch neu ausrichten wie auch ihre Werthaltungen überprüfen. Der Autor verknüpft technische, organisationale und wertbezogene Faktoren in einem gemeinsamen, soziologisch fundierten Analysemodell. Neben der theoretisch fundierten Erarbeitung des Modells steht auch dessen empirische Anwendung im Mittelpunkt. Im Rahmen einer groß angelegten quantitativen Datenerhebung und zusätzlichen Interviews auf Ebene der deutschen Stadtwerke wird ihre Transformationsfähigkeit im Wettbewerbsmarkt untersucht. Hierbei stehen u. a. die Verbreiterung und Vertiefung der Wertschöpfung wie das Betreten neuer Geschäftsfelder im Mittelpunkt der Betrachtung. Neben der Betrachtung des Status Quo im Bereich der kommunalen Versorger gibt der Autor dabei auch einen detailreichen Einblick in die Entwicklung strategischer Pfade im Markt und diskutiert deren mögliche Erfolgspotenziale.