Zur Polychromie der Bamberger Domskulptur
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Die im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts entstandenen, weltberühmten Bamberger Domskulpturen zeigen sich heute im wesentlichen steinsichtig. Obwohl bereits Versuche unternommen wurden, ursprüngliche Farbfassungen zu rekonstruieren, liegt bislang nur im Fall der Skulptur des Papstes Clemens II. eine fundierte Fassungsuntersuchung vor. Die vorliegende Arbeit schließt diese Lücke: Sie behandelt die vor den nördlichen Chorschranken des Georgenchores platzierten Skulpturen, die Statuen des Papstes Clemens, der so genannten Elisabeth und der Maria, des Kronenengels und des hl. Dionysius und zwei Prophetenreliefs dieser Seite. Ein Schwerpunkt liegt auch auf der Behandlung der Reiterskulptur. Auch die historischen Farbfassungen des Fürstenportals werden betrachtet, einschließlich des Posaunenengels, der Ecclesia- und der Synagogenfigur. Zu klären waren ebenso mögliche Beziehungen einzelner Skulpturen zueinander, die durch die Farbgebungen hergestellt werden und mögliche Bezüge der einzelnen Plastik zu ihren heutigen, meist wohl nicht ursprünglichen Standorten. Auch zahlreiche über das Ensemble hinaus weisende Fragestellungen, beispielsweise zu maltechnischen Aspekten, werden behandelt. Trotz der überwiegend sehr geringen Reste der früheren Polychromien wurden Aufschlüsse über die Erstfassungen aller Werke gewonnen, die bisherige Rekonstruktionsversuche hinfällig machen und eine neue Sichtweise der Skulpturen vermittelt.