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Straßen statt Schienen

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Ausgegangen wurde von der These, dass ökologische Aspekte beim Widerstand gegen die Stilllegungen für den untersuchten Zeitabschnitt keine wesentliche Rolle spielten. Dies ließ sich durch die Quellen auch belegen und gleichzeitig aufzeigen, dass es eine Vielzahl an anderen Gründen gab, die gegen die Verkehrseinsparungen der Bundesbahn hervorgebracht wurden. Weiterhin unternahm die Studie eine Ordnung der Motive gegen die Stilllegungen und sortierte sie in Kategorien. Darüber hinaus hat die Untersuchung im Zusammenhang mit den Streckenstilllegungen eine chronologische Struktur erarbeitet, die Anhaltspunkte für eine zeitliche Einteilung der bundesdeutschen Geschichte liefert. Hierbei ist anzumerken, dass die Stilllegungen der Deutschen Bundesbahn als das Ergebnis einer Neuordnung der Gesamtverkehrsstrukturen innerhalb der Bundesrepublik zu betrachten sind - ein Aspekt der bisher in der historischen Verkehrsforschung keine Beachtung fand. Den Verlauf der Streckenstilllegungen kann man einstufen als einen historisch sozialen Raumkonflikt. Anhand von Fallbeispielen ließ sich nachweisen, dass sich in den peripheren Regionen, in denen Strecken zur Stilllegung vorgesehen waren, häufig ein Gefühl der Ungleichheitsbehandlung einstellte. Die Träger des Widerstands waren durchgängig Lokalpolitiker, Wissenschaftler und die Presse. Allerdings umfasste die Front des Widerstands besonders in den 1950er Jahren und zu Beginn der 1960er Jahre noch eine breitere Öffentlichkeit, die sich erst in der Folge vor allem aufgrund der Automobilisierung minimierte. Durch den Vergleich mit den Streckenstilllegungen in der DDR und in der Schweiz wurde erörtert, warum es in diesen beiden Staaten im Gegensatz zur Bundesrepublik Deutschland zu keinen ausgedehnten Streckeneinsparungen bei der Eisenbahn kam. Das Werk ist eine Pilotstudie über die Streckenstilllegungen bei der Deutschen Bundesbahn, da sie zum ersten Mal den Verlauf, die Prozesse und die Entscheidungen der Verkehrspolitik untersucht. Schließlich ist die Studie auch im Kontext der heutigen Verkehrspolitik zu betrachten, weil ehemals stillgelegte Strecken vor dem Hintergrund überfüllter Straßen reaktiviert werden sollen.

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2011

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