Pace space
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Wer sich von A nach B bewegt, verändert nicht einfach den eigenen Standort in einem stabilen räumlichen Kontinuum. Für die Perspektive der menschlichen Wirklichkeitserfahrung gilt, dass der Raum selbst erst in der Fortbewegung Gestalt annimmt und durch sie fortwährend rekonfiguriert wird. Pace Space analysiert den Einfluss der maschinellen Transportmittel auf die Erfahrungswelten des modernen Subjekts. Maschinelle Artefakte wie Eisenbahn, Motorschiff, Automobil und Flugzeug sowie die sie umgebenden Transportsysteme kommen dabei als genuine Raummedien in den Blick – durch ihre jeweiligen Bewegungsmodi, Geschwindigkeiten, Steuerungsweisen und Innengestaltungen einerseits sowie andererseits durch ihre Verkehrsnetze, Rhythmen, Regeln und Orientierungssysteme erzeugen sie (Zwischen-)Räume von eigenständiger Qualität und führen multiple Ordnungsstrukturen in das erfahrene Ortsgefüge ein. Kurz gesagt: sie verändern die konkrete Form unserer räumlichen Umwelt. Ausgehend von einer Rekapitulation phänomenologischer Theoreme zu Prozessen des raumzeitlichen Wahrnehmens und Handelns zeichnet die Studie in fünf Analysen ein breites Bild der mit diesem Befund verbundenen Phänomene. Systematische Ausgangspunkte bilden dabei die Fragen nach (1.) den Metamorphosen eines Raumes im Zuge dessen fortschreitender Erkundung, (2.) der Transformation des Außenraumes der Fahrt in der Wahrnehmung, (3.) den Ortscharakteristika der ortlosen Fahrzeuginnenräume, (4.) der eigentümlichen Verschmelzung von Leib und Maschine in der aktiven Lenkung eines Vehikels sowie (5.) der Konstruktion des imaginären räumlichen Gesamtzusammenhangs durch symbolische Repräsentationsmedien wie Ortszeichen und Karten. Thema ist somit die »unsichtbare« Seite der uns umgebenden Dinge – die unmerkliche Veränderung an der Struktur der Welt selbst, die eine jede Gestaltung ihrer äußeren Form mit sich bringt.