Die vertragsärztliche Versorgung vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung
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Das Buch widmet sich der Frage, wie sich die Nachfrage nach vertragsärztlichen Leistungen vor dem Hintergrund des absehbaren demographischen Wandels künftig in Deutschland im Allgemeinen und in Baden-Württemberg sowie in Bayern im Besonderen entwickelt. Die Untersuchung erfolgt dabei sowohl auf Bundesländer- als auch auf Kreistypenebene. Der Autor greift hierfür auf Daten der Kassenärztlichen Vereinigungen Bayerns und Baden-Württembergs über die dokumentierten Arzt-Patienten-Kontakte aus dem Jahr 2009 zurück und verknüpft diese in seiner Nachfrageprognose mit den Ergebnissen der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes und den regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnungen der Statistischen Landesämter Bayerns und Baden-Württembergs. Die Nachfrageprognose reicht dabei auf kleinräumiger Analyseebene bis in das Jahr 2030 und auf Bundesländerebene bis in das Jahr 2060. Um die Ungewissheit bezüglich der Entwicklung der Morbidität der Bevölkerung zu berücksichtigen, greift der Autor in seiner empirischen Untersuchung sowohl auf die Morbiditätskompressions- als auch auf die Morbiditätsexpansionsthese zurück. Das Werk zeigt, dass die sich im Allgemeinen positiv auf die Inanspruchnahme von Vertragsärzten auswirkende Alterung der Versicherten den negativen Nachfrageeffekt des Bevölkerungsrückgangs überwiegt und somit auf Länderebene mittelfristig Nachfragezuwächse zu erwarten sind. Neben der allgemeinen, sich auf alle Arztgruppen bezogenen Nachfrageprognose, beinhaltet die Studie zudem Abschätzungen bezüglich der Entwicklung der Inanspruchnahme von 13 großen Facharztgruppen. Die Untersuchung beleuchtet ferner die vergangene Entwicklung und aktuelle Trends hinsichtlich der Angebotskapazität an niedergelassenen Ärzten. Hierbei werden die „Feminisierung“ der Medizin, der Wunsch nach geregelten Arbeitszeiten junger Mediziner, das Interesse von Abiturienten an der Aufnahme eines Medizinstudiums, die Ab- und Zuwanderungsneigung von ausgebildeten Ärzten sowie die Altersstruktur der bereits niedergelassenen Ärzte untersucht. Im Kern zeigen die Daten eine positive Entwicklung der Angebotsstruktur auf, wenngleich insbesondere in strukturschwachen Regionen und dort v. a. in der hausärztlichen Versorgung Engpässe drohen. Abschließend unterbreitet der Verfasser für die Fälle einer möglicherweise drohenden Unter- oder Überversorgung Lösungsvorschläge, bei denen regionale Aspekte eine dominierende Rolle einnehmen.