Konsolidierung des Friedens durch Bildung?
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Eritrea und Äthiopien führten zwischen 1961 und 1991 einen erbitterten Krieg um Unabhängigkeit und Selbstbestimmungsrechte des eritreischen Volkes. Der Krieg ist zwar schon seit 21 Jahren beendet, Ressentiments, Grenzstreitigkeiten und militärische Konfrontationen sind aber geblieben. Die Friedenspädagogik steht hier - wie paradigmatisch für verwachsene Konfliktsituationen - vor der Frage, wie sie intervenieren kann. Diese interdisziplinäre Studie setzt ihre Intervention bei der Bildung an: Mittels Schulbuchanalysen und Experteninterviews (Eltern, Lehrer, Schuldirektoren und Ministerialbeamte) wird eine breitangelegte empirische Studie vorgestellt, die mit Hilfe politik- wie auch erziehungswissenschaftlicher Ansätze den Beitrag der Bildung für den Frieden herausarbeitet. So zeigt die Analyse, wie Wertevorstellungen und Ideologien bereits in der Konstruktion und Illustration von Schulbüchern ihre Verankerung finden und wie sich daraus friedenskonsolidierende und aufklärungspädagogische Imperative ableiten lassen. Das Beispiel Äthiopien-Eritrea zeigt eindrücklich, wie stigmatisierend Bildungsinstrumente gebraucht werden und wie langlebig ihre Politisierung ist. Damit zeichnet sich der Untersuchungsgegenstand besonders dafür aus, globale Konfliktmechanismen auf den Bildungsbereich zu projizieren und Lösungen vorzustellen, die einer produktiven Friedenspädagogik und damit letztlich der Völkerverständigung sowie Gemeinschaftsbildung dienlich ist.