Die Bagatellisierung der Vernichtung der Roma in Europa als Problem der politischen Bildung gegen Antiziganismus
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Sinti und Roma rangieren noch heute unter der diffamierenden Benennung „Zigeuner“ im allgemeinen Sprachgebrauch und im Bewusstsein der Bevölkerung. Mit der Fremdbezeichnung ist untrennbar eine Fülle von Vorurteilen und Zuschreibungen verbunden. In der vorliegenden Arbeit werden ausgehend von der Fragestellung einer Vernachlässigung des Themas Antiziganismus die stufenweise vorangetriebenen Verbrechen des NS-Regimes und der Umgang damit nach 1945 zum Ausgangspunkt genommen. Im Teil über die Ideologien des Antiziganismus werden – im Kontext der Darstellung der Geschichte der Sinti und Roma bis zur NS-Zeit – geschichtlich gewachsene Denkfiguren des Antiziganismus analysiert, anhand der Literaturgeschichte, der sogenannten „Zigeunermusik“, anhand von Filmen, Lexika und Fotografien sowie aktuellen Varianten des Antiziganismus in der Presse. Nach einem Überblick über die sich selbst als wissenschaftlich verstehende antiziganistische Forschung wendet sich die Autorin der Frage der Pädagogik zu. Dabei werden vor allem Grundprobleme von berechtigtem Schutzbedürfnis einerseits und der Aufgabe der eigentlich selbstverständlichen Inklusion der Sinti und Roma andererseits thematisiert.