Tötende Ärzte
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In der Zeit rassenhygienischer Programme Adolf Hitlers erfuhr der Begriff des „guten Todes“ eine gänzliche Umdeutung. Ärzte gaben ihre Aufgabe zu heilen auf. Sie quälten Menschen und nahmen Versuche am „Forschungsobjekt Mensch“ vor, die ihren Opfern nicht nur körperliche Pein verschafften. Sie töteten. Wie konnte es zu Veränderungen der Verhaltens-, Gefühls- und Denkstandards von Medizinern kommen? Wie kam es zum Bruch und Widerspruch mit dem zivilisierten Verhalten moderner Menschen? Die Autorin hat sich den Tötenden Ärzten aus soziologischer Perspektive genähert und zeichnet mit Norbert Elias Theorie den Zusammenhang von Vorgängen der Staatsbildung mit der Bildung sozialer Persönlichkeitsstrukturen nach. So kommt nicht nur die Besonderheit deutscher Entwicklung zur Sprache, sonders es wird auch gefragt, warum gerade Mediziner das Tötungstabu verletzten. Ein spannender Beitrag zur Geschichte der Medizin und ein Thema, das den Leser aufgrund seiner Aktualität und Brisanz für die gegenwärtige Medizin nachdenklich werden lässt.