Defizite in der Versorgung der Menschen mit Demenz in Deutschland - Ursachen, Konsequenzen, Lösungsansätze
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Die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten in der Dementen-Versorgung werden nur zu einem kleinen Teil ausgeschöpft. Die Ursachen der Unter- und Fehlversorgung werden analysiert: Krankenkassen präferieren Lasten auf die Pflegekassen zu verlagern, damit wird geriatrische Rehabilitation erschwert. Für die Einrichtungen der Pflege ist die Versorgung der Demenzkranken mit einem hohen wirtschaftlichen Nutzen verbunden. Hingegen erhalten die Leistungserbringer der Medizin keine dem Versorgungsaufwand adäquate Honorierung. Deshalb werden die bei dieser Patientengruppe so wichtigen integrierten Versorgungsmodelle nur punktuell umgesetzt. Eine pflegedominierte und –zentrierte Dementen-Versorgung ist die Folge. Die Versorgung dementer Menschen kann nachhaltig verbessert werden, wenn der unbegrenzte Pflegekassen-übergreifende Finanzausgleich abgebaut wird und die Krankenkassen an Maßnahmen der Tertiärprävention interessiert sind. Die Versorgungsforschung muss durch Transparenz der Leistungsdaten weiterentwickelt werden, damit Interdependenzen zwischen dem Mitteleinsatz in der Medizin und dem Bereich der Pflege deutlich werden. Hierzu muss der Gesetzgeber die Grundlagen schaffen.