Kreuzende Kurse: Bremerhaven, Bremen, Lübeck und Valparaíso
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Das zum 40. Jahrestag der Errichtung der chilenischen Militärdiktatur erscheinende Buch „Kreuzende Kurse – deutsche und chilenische Schiffe als Instrumente der Unterdrückung“ folgt der Fahrt der aus Valparaíso kommenden Viermastbark „Esmeralda“ durch verschiedene norddeutsche Seehäfen. Das Segelschulschiff lag bei seinem letzten Deutschlandbesuch 2003 in Bremerhaven, an eben jener Kaje, an der 1933 ein ehemaliges Minensuchboot von der SA als Verhör- und Folterboot benutzt wurde. Dieses war damals unter dem Namen „Gespensterschiff “ bekannt und berüchtigt. Im Herbst 1973 wurde die „Esmeralda“ im Hafen von Valparaíso ebenfalls als Folterschiff eingesetzt. Ihre spätere Fahrt zu norddeutschen Häfen führte sie zu anderen, vergleichbaren Orten. Hier und immer wieder kreuzen sich die Kurse vieler Schiffe, die zu Terror und Vernichtung eingesetzt wurden. Ein vergleichendes Buchprojekt, das sich zum großen Teil aus noch nicht erschlossenem Aktenmaterial speist. Hieraus und aus den Kursen der Schiffe entwickeln sich umfangreiche Opfer- und Täterprofile. Im Kielwasser der „Esmeralda“ verbinden sich die Wege von unzähligen Opfern und Tätern. Ihre Namen, wie der des Kommunisten Karl Salomon und des SS-Standartenführers Walther Rauff, werden genannt. Ihre Schicksale und Taten offenbaren sich. Es zeigen sich politische und historische Verbindungslinien, die zu Diktatur und Faschismus führten. Dem Kurs der „Esmeralda“ folgend, lassen sich am Horizont jedoch auch Solidarität und Hoffnung erkennen.