Bags and shoes
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Seit der Jahrtausendwende ist ein internationaler Trend zu beobachten: immer häufiger arbeiten Modedesigner mit bildenden Künstler zusammen. Mode wird von Kunst inspiriert, namhafte Designer treten als Künstler auf und Objekte der high fashion werden in den Status autonomer Kunstwerke erhoben. Versuche einer Verbindung künstlerischer Konzeption, handwerklicher Perfektion und industrieller bzw. serieller Produktionsverfahren sind durchweg keine neuen Erscheinungen. Der Umarmung zwischen Kunst, Design und Mode liegt eine lange Tradition zugrunde. Immer wieder gab es Berührungspunkte und Versuche durchdringender Zusammenarbeit, um mit der Arts-and-Craft-Bewegung, De Stijl und Bauhaus nur einige prominente Beispiele zu nennen. Das historisch oft geforderte enge Zusammenwirken von Kunst, Design und Mode wurde allerdings kaum je in so intensiver und vielfältiger Weise verwirklicht, wie dies in jüngster Zeit auf internationaler Ebene zu beobachten ist. Das hier gezeigte Ausstellung „Bags and shoes“ bietet einen ebenso spannungsreichen wie faszinierenden Blick auf die zeitgenössischen Verflechtungen von Handwerk, Kunst und high fashion. Die außergewöhnlichen Schuhe und Taschen von Rosanne Bergsma (NL), Ulrich Czerny, Maria Verburg, Laura Papp (HU) und Tea Petrovic (BA) bieten ein facettenreiches Sammelsurium an exklusiven Designobjekten, kunstvollen Unikaten und konzeptuellen Kleinskulpturen. Extravagante Taschen wecken Begehrlichkeiten, tragbare wie untragbare Schuhmodelle fordern die Blicke der Betrachter heraus. Innovative Gestaltungsprinzipien, von Skulptur und Architektur inspirierte Konstruktionen und künstlerisch autonome Konzepte jenseits alltäglicher Nutzbarkeit eröffnen eine neue Sicht auf die Realität von Schuhwerk und Taschendesign. (Alexandra Engelfried)