Die heilige Anna - Bildform und Verehrung
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Die Kabinettausstellung im Studiensaal Liberna widmete sich der heiligen Anna, ihren verschiedenen Bildformen sowie ihrer Entstehungs- und Verehrungsgeschichte. Während im Zentrum der Kabinettausstellung sieben Skulpturen die verschiedenen Typen einer ganz speziellen Bildform – der Anna Selbdritt – verdeutlichten, illustrierten Manuskripte, Inkunabeln, Bücher nach 1500 und Grafiken der Liberna Collection die Legende der Heiligen und ordneten ihre Biografie in die marianische Verehrungsgeschichte ein. Allen ausgestellten Objekten war eines gemeinsam: Sie zeigten die volksfrömmige Massenverehrung der beliebten Heiligen. War die heilige Anna zu Beginn der Frühen Neuzeit um 1500 noch eine der populärsten Heiligen, so ist sie heute beinahe in Vergessenheit geraten. Im Kult um die Verehrung der Großmutter Christi spielen Themen wie Familie, Ehe und Mutterschaft eine große Rolle. Dabei findet sich ihre Lebensgeschichte nicht in der Bibel. Das sogenannte apokryphe Protoevangelium des Jakobus gilt als einzige frühchristliche Quelle über Marias Eltern Joachim und Anna und bildet den Ausgangspunkt weiterer Legendenüberlieferung – festgehalten etwa in der berühmten „Legenda aurea“ des italienischen Dominikanermönchs und späteren Erzbischofs von Genua, Jacobus de Voragine.