Elly Ney und Karlrobert Kreiten
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Der in Bonn geborene Pianist Karlrobert Kreiten wurde am 26. Juni 1916, vor einhundert Jahren, geboren; zu Tode kam er durch die NS-Justiz, die mit Roland Freisler im „Volksgerichtshof“ ihn verurteilte und dem Strang in Berlin-Plötzensee auslieferte. Das war am 7. September 1943, und Karlrobert Kreiten war ganze 27 Jahre alt, die größte Hoffnung für die Pianistenszene in Deutschland, wie sein Lehrer Claudio Arrau bekannte. Im Jahre 2016 ist es Zeit, sich wieder an Karlrobert Kreiten zu erinnern, der zumindest in Bonn bis ins Jahr 1984 weitgehend vergessen war. In diesem Jahr wurden Ausstellungen und Konzerte in memoriam organisiert, und schließlich gab es auch eine Straßenbenennung mit seinem Namen. Wer war dieser Karlrobert Kreiten? Man kann vielerlei biographische Daten zusammenstellen. Dies ergibt sicher ein persönliches Bild dieses großen Musikers. Deutlicher wird dieses Bild aber noch, wenn es vor den Hintergrund der Zeitereignisse seiner Lebenszeit gestellt wird. Das Bild gewinnt, wenn es kontrastiert wird durch ein Gegenbild, das sich gewissermaßen aufdrängt: dies ist die Pianistin Elly Ney, ebenfalls Bonnerin. Soviel beide weit über ihren Beruf hinaus an Gemeinsamkeiten hatten, eines aber unterscheidet sie diametral: es stehen sich hier glühende Befürworterin und beklagenswertes Opfer eines Regimes gegenüber, so dass man geradezu von spiegel-bildlichen Biographien sprechen könnte.