Immanuel Kant als Quantenphilosoph
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Es heißt, der Philosoph Immanuel Kant habe die klassische Newtonsche Physik im Verstand auf den Begriff gebracht, der wie die klassische Natur auf Kausalität und Empirizität beruht. Die Vernunft, der er seine drei berühmten Kritiken gewidmet hat, hat Kant dagegen als a-kausal und nicht-empirisch gegen diesen klassischen Verstand abgesetzt. Erst in seinem Spätwerk, dem Opus postumum, hatte Kant versucht, die Natur dieser Vernunft dingfest zu machen. Mit seinen Worten: Von der Physik zur Metaphysik und von der Metaphysik wieder zur Physik. Kant kannte jedoch noch keine nicht-Newtonsche Natur. Von dieser wissen wir erst seit 1900 mit der Entdeckung der Quanten durch Max Planck. Kant tappe deshalb hinsichtlich einer Natur der Vernunft im Dunkeln, erschloss aber ihre Grundprinzipien. Sie artikulieren sich in einer von mir leicht ergänzten These: Die Mathematik der Physik ist die reine Dichtung der reinen Vernunft. Er sprach auch von Natur ist Kunst. Die Frage ist nur, welche Mathematik welcher Natur als Kunst? Der Quantenphysiker und begnadete Experimentalphysiker Anton Zeilinger aus Wien forderte im Jahr 2013 in einem Vortrag in der Ludwig Maximilians-Universität in München einen neuen Kant der Quantenphysik, der auch diese endlich auf den Begriff bringt. Ich habe dies im Prolog vorgestellt. Im Epilog gibt Kant posthum seine Antwort auf diese Forderung von Zeilinger. Es ist meine These, das Kant die quantische Natur im Opus postumum schon auf den Begriff gebracht hat. Deshalb erweist sich Kant als Quantenphilosoph, was ich im vorliegenden Buch ausführlich erläutere.