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Auch ich war ein Hitlermädchen

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Ursula Vaupel, geborene Walldorf, Jahrgang 1928, hat für dieses Buch ihre Kindheits- und Jugenderinnerungen aufgeschrieben und reflektiert. Eine wichtige Erinnerungsstütze für die Zeit von 1944 bis 1950 war dabei ihr Tagebuch, durch das sie vor allem ihre Flucht aus Litzmannstadt (Lodz in Polen) und die zehn Monate elenden Flüchtlingsdaseins detailliert darstellen konnte. Im September 2014 entdeckte sie vor dem Wiesbadener Mietshaus, in dem sie mit ihren Eltern und ihrem Bruder von 1935 bis 1943 gewohnt hatte, Stolpersteine. Sie mahnen an die Deportation ihrer jüdischen Mitbewohner. Dieser Anblick brachte sie dazu, nach den Kindern der Familie Kleinstraß zu forschen, so entstand der Kontakt zu dem ehemaligen jüdischen Nachbarskind Paul. Auch er hat seine Jugendgeschichte aufgeschrieben, Passagen aus seinem Buch stellt Ursula Vaupel ihren eigenen Erinnerungen gegenüber. Ursula Vaupels Mutter war eine glühende Verehrerin Hitlers, ihr Vater Führer im Reichsarbeitsdienst. In diesem sozialen Umfeld nahmen die Autorin und ihr Bruder widerspruchslos die Ideologie des NS-Regimes an. Ihr Bruder war kurzzeitig Angehöriger der SS. Die Autorin geht in ihrem Buch der Frage nach, wieso sie, die als Körperbehinderte in der Hitlerjugend auch Diskriminierungen erfuhr, die Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus nicht wahrnahm und keine Zweifel aufkommen ließ. Darüber hinaus bietet sie eine lebendige Darstellung des Alltagslebens im „Dritten Reich“ und in der Nachkriegszeit.

Parameters

ISBN
9783939454847

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2016

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