Geschichtsfiktion im Dienste territorialer Macht
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Im Zentrum dieser Arbeit steht die sogenannte „Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften des Leopold von Wien“, die dieser Ende des 14. Jahrhunderts in der Volkssprache und Prosa für Herzog Albrecht III. verfasste. Ihre Merkwürdigkeit besteht in einer 95 Fürsten zählenden, zu einem großen Teil fiktiven Herrschersukzession, mit der der Verfasser die österreichische Geschichte von der biblischen Patriarchenzeit bis in seine Gegenwart heraufführt. Angesichts der Überlieferung in mehr als 80 teilweise illuminierten Handschriften, Bearbeitungen und einer erheblichen Rezeption fragt man sich: Wie konnte es zu so einem historiographischen Unfall kommen und wieso war er allem Anschein nach auch noch so beliebt?