Karl-Bernhard Netzband
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Das Besondere an der Kunst Karl-Bernhard Netzbands ist, dass er sich keiner der surrealen Richtungen eindeutig zuordnen lässt, weil er alle und das gleichzeitig pflegt! Sähe man nur einzelne Arbeiten von ihm – egal ob es sich um Gemälde, Zeichnungen, Grafiken, Collagen oder Plastiken handelt – übersähe man das Eigentliche an seiner Arbeit, nämlich eine Synthese des Surrealen herzustellen, die die abstrakt-strukturelle Richtung mit der Symbolwelt der unbewussten Traumwelten verbindet und auch einen gesellschaftskritischen Aspekt dabei integriert. So gibt es in seiner Bildwelt sowohl die tiefen Horizonte, die ins Unendliche führen, die Froschperspektiven, die scharfen Seitenbeleuchtungen, die die Volumen der organischen Formen hervorheben, die Proportionsverschiebungen, daneben aber auch die wie aus Grattagen gewonnenen Oberflächenstrukturen, die kosmischen Symmetrien, psychedelische Wirbelbildungen und saugende Weltraumlöcher. Immer wieder kommen in seinen Bildern auch Zitate aus der Antike vor, mit denen auch schon de Chirico, Max Ernst und Dali flirteten und auch Fabrizio Clerici, einen heute hier nahezu vergessenenen, in den 50er-Jahren aber sehr angesehenen italienischen Surrealisten, dürfte Netzband kennen – der einzige, der einen ähnlichen synthetischen Ansatz verfolgt wie er selbst. (Christoph Hessel) Mit Texten von Christoph Hessel, Karl-Bernhard Netzband, Jean-Claude Athané, Ingrid Grohe und Katja Stehli-Christaller.