Amberg und der Nationalsozialismus
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Bald 100 Jahre ist es her, dass sich die erste Ortsgruppe der NSDAP in Amberg gegründet hat. Reichlich spät also, eine Untersuchung zum Thema „Amberg und der Nationalsozialismus“ zu veröffentlichen. Zu spät? Das Buch fasst die Forschungen von mehr als vier Jahren auf rund 400 Seiten Text zusammen. Dieser wurde durch einige sehenswerte Illustrationen ergänzt. Der Leser wird so Antworten auf viele offene Fragen finden. Bisher verborgene Zusammenhänge werden offen gelegt, Namen im Übermaß genannt: Die von NS-Funktionären ebenso wie die ihrer Widersacher und Opfer. Ihre Wege und Handlungen werden, Schritt für Schritt, nachvollzogen und erlebbar gemacht – bis hin zum Ende des Zweiten Weltkrieges und sogar ein wenig darüber hinaus. „Trotz der zahlreichen neuen Erkenntnisse zum Forschungsgegenstand kann die vorliegende Arbeit zweifellos keine Untersuchung aller Aspekte der nationalsozialistischen Herrschaft in Amberg leisten.“ So bescheiden formuliert die Autorin selbst in den letzten Zeilen dieses Buches. Doch selbst wenn tatsächlich einige Fragen unbeantwortet bleiben mögen, bietet „Amberg und der Nationalsozialismus“ die erste wirklich umfassende und überzeugende Darstellung zur einschlägigen Geschichte eines der zentralen Schauplätze in der nördlichen Oberpfalz. Die Distanz der Jahrzehnte mag manche Tür für immer zugeschlagen haben, doch die Fülle der Fakten unterstreicht nachdrücklich: Zu spät kommt diese Arbeit nicht.