König Albert und das Alte Jagdschloss zu Wermsdorf
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Wermsdorf gehört zu den wenigen Dörfern Deutschlands, in denen es zwei Schlösser gibt, und wahrscheinlich ist es das einzige Dorf mit zwei Schlössern, die obendrein im Auftrag des Landesherrn gebaut und zeitweise von diesem bewohnt wurden. Meist steht Schloss Hubertusburg als imposantes Bauwerk aus dem augusteischen Zeitalter Sachsens im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Doch das Alte Jagdschloss, in seiner heutigen Form nunmehr rund 400 Jahre alt, kann ebenso auf glanzvolle Zeiten zurückblicken. Kurfürst August hatte im zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts das wald- und seenreiche Gebiet um Wermsdorf für die Landesherrschaft erworben. Im Jahr 1617 wurde unter Kurfürst Johann Georg I. die Errichtung eines Schlosses in Angriff genommen, das eine angemessene Wohnstätte bei großen Jagden im Wermsdorfer Forst bieten sollte. Als Jagdschloss wurde es allerdings zunächst nur kurz genutzt. Die für lange Zeit letzte kurfürstliche Jagd in Wermsdorf fand 1628 statt. Ab Ende des 17. Jahrhunderts war das Gebäude vor allem Sitz des Amtes Mutzschen. Erst in den 1870er Jahren zog wieder königlicher Glanz ins alte Renaissanceschloss ein. König Albert und seine Frau Carola ließen es umbauen und renovieren. Danach wohnten sie bei den jährlich im Wermsdorfer Wald stattfindenden königlichen Jagden im Alten Jagdschloss. Im Buch werden zunächst die organisatorischen und baulichen Vorbereitungen für die geplanten Besuche König Alberts und seiner Familie in Wermsdorf beschrieben, um dann deren zahlreiche Aufenthalte in Wermsdorf zu schildern. Albert, der hier vor allem seiner Jagdleidenschaft frönte, nutzte die Atmosphäre des Alten Jagdschlosses und seiner Umgebung aber auch, um sich mit den Honoratioren der Umgebung, Persönlichkeiten des Königreiches und seiner Regierung sowie anderen gekrönten Häuptern (auch dem deutschen Kaiser) zu treffen. Der Autor wertet zahlreiche in verschiedenen Archiven überlieferte Quellen aus und illustriert die Rechercheergebnisse mit vielen Abbildungen. Eine interessante Episode der Wermsdorfer und zugleich der sächsischen Geschichte wird damit zum Leben erweckt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.