Abseits der breiten Strassen Mexikos
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Bildungsreform von unten in einer abgelegenen Bergregion Mexikos - das Studienzentrum für Landentwicklung, CESDER, widmet sich dieser Aufgabe seit mehr als 10 Jahren. Paulo Freires Ansatz, Lernen auf Schlüsselsituationen zu beziehen, hat hier Pate gestanden für ein gemeinwesenorientiertes Modell schulischen Lernens, das Schulbildung in den Dienst der Landentwicklung stellt. Lernen, Arbeiten und Zusammenleben - reformpädagogische Grundpfeiler einer ganzheitlichen Erziehung - werden im mexikanischen Hochland in origineller Weise für das Ziel nutzbar gemacht, einer im „sozialen Abseits“ lebenden Landbevölkerung neue Bildungs-, Handlungs- und Überlebenschancen zu eröffnen. Die detaillierte Studie von Karin Pries zeigt, wie die alltäglichen Probleme einer Region extremer Armut, die kulturellen Konflikte zwischen der Tradition mexikanischer Indianer und der städtisch- modernen Welt zum Lerngegenstand der Landjugendlichen werden. Wie Lernprozesse systematisch auf Lebenssituationen bezogen werden können, ohne in Anschauungsdidaktik zu münden oder in Willkür zu verfallen, untersuchte die Autorin in langjährigen Studienaufenthalten in Mexiko. Für alle diejenigen Lehrerinnen und Lehrer, Erziehungswissenschaftlerinnen und - wissenschaftler, Studentinnen und Studenten sowie allgemein pädagogisch Interessierten, die sich für einen Ausbruch aus eingetretenen Pfaden schulischen Lernens und didaktischer Konzepte interessieren, ist diese Studie über das mexikanische Studienzentrum für Landentwicklung höchst lesenswert.