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Naturrecht als utilitaristische Pflichtenethik?

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Wie utilitaristisch ist das klassische Naturrecht des 17. und 18. Jahrhunderts? Diese Frage soll Angelika Dreschers Analyse der Grundsätze beantworten, auf denen sechs beispielhaft ausgewählte Naturrechtssysteme beruhen. Pufendorf, Leibniz, Thomasius und Wolff, deren Werke die Naturrechtslehre entscheidend prägten, treten dabei zusammen mit den heute beinahe unbekannten Juristen Johann Balthasar Wernher und Johann Gottlieb Heineccius ins Blickfeld. An ihren Überlegungen wird die zentrale Rolle deutlich, die konsequentialistische Argumentationsweisen in der klassischen Naturrechtslehre spielen. Andererseits zeigt sich aber auch, daß dieses charakteristisch utilitaristische Vorgehen stets mit der Frage nach Gesetzen verbunden ist. Tiefe Skepsis gegenüber der Fähigkeit des Menschen, das wahrhaft Gute zu erkennen, Ablehnung gegenüber einer Interessenverrechnung, die im Mittelpunkt der utilitaristischen Ethik steht, und die Suche nach formalen Kriterien zur moralischen Beurteilung von Handlungen weisen schließlich weg vom Utilitarismus und hin zur deontologischen Ethik Kants, die nur Gesetze als Kriterium der Handlungsbewertung gelten läßt.

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1999

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