Deutsch 2000
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Der Hermann Zabel gewidmete Sammelband enthält sowohl für theoretisch interessierte Leserinnen und Leser als auch für Praktikerinnen und Praktiker vielfältige Anregungen und Informationsangebote. Im Kap. 1 „Fremdwortprobleme im Deutschen zu Beginn des 21. Jahrhunderts“ knüpfen Gustav Muthmann und Horst Haider Munske an die Diskussion um eine Reform der Fremdwortschreibung im Deutschen an. Muthmann setzt sich mit der vom Internationalen Arbeitskreis vorgeschlagenen „Gezielten Variantenführung“ auf der Basis einer umfangreichen Belegsammlung kritisch auseinander. Als Experte für Sprachkontakte erläutert Munske – sehr zum Ärger aller Puristen – die deutsche Sprache als Mischsprache. Die Aufsätze von Günther Pflug, Lutz Götze und Walter Krämer thematisieren von unterschiedlichen Ansätzen aus die inflationäre Zunahme von Anglizismen in der deutschen Gegenwartssprache und kommen zu unterschiedlichen Bewertungen. Corinna Peschel erörtert kritisch die alten und neuen Motive der Nachfolger Joachim Heinrich Campes. Rainer Frank und Otto Schober schließlich stellen einen neuen Ansatz zur Fremdwortdidaktik vor. Unter dem Titel „NS-Sprache und Literatur zur NS-Zeit“ (Kap. 2) wird zunächst ein bisher nicht veröffentlichter Aufsatz des von den Nazis verfolgten Literaturwissenschaftlers Walter A. Berendsohn aus dem Jahre 1947 abgedruckt. Ludger Hoffmann analysiert einen NS-Text, Ute Gerhard und Jürgen Link befassen sich mit der Symbolik des Fanatismus im Nationalsozialismus. Magda Motté und Katja Heller stellen Lieder und Gedichte unter dem Hakenkreuz vor, während Hartmut Riemenschneider einen Überblick über Darstellungen zum Leben in einem Konzentrationslager vermittelt. Ausgehend von dem problematischen Begriff „KZ-Literatur“, lässt Andreas Disselnknötter Konturen einer Shoa-Literatur mit ihrer spezifischen Problematik erkennbar werden. Jakob Hessing und Jürgen Nieraad stellen Werke des deutschen Shoa-Diskurses vor. „Ziele und Aufgaben des Deutschunterrichts“ werden in Kap. 3 diskutiert. Frank Schindler und Gerhard Schoebe werfen einen Blick in die Zukunft des Deutschunterrichts. Horst Bartnitzky, Wilfried Georg Robra und Bernhard Weisgerber thematisieren Einzelaspekte des Faches Sprache in der Primarstufe. Den zukünftigen Anforderungen in der Grundschule und in der Realschule widmen sich Peter Conrady und Manfred Nolting. Gisela Brünner und Horst Flaschka erörtern schulformübergreifend neuere wissenschaftliche Ereignisse zum Bereich Kommunikation in ihre Bedeutung für schulisches Lernen. Gabriele Pommerin beschreibt die Europäische Dimension eines zukünftigen Unterrichts. Schulformübergreifend angelegt ist der innovative Beitrag von Rudolf Steffens zum Schreibprozess und zum Herstellen von Texten – er formuliert implizit die Voraussetzungen für einen neuen Schreibunterricht in den Sekundarstufen.