Der Islam in Frankreich
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Der Islam in Frankreich stellt eine Gefahr für die französische Republik und ihre Werte, insbesondere für die laizistischen Prinzipien dar. Dies ist die Schlussfolgerung, die viele Franzosen aus der 1989 erstmals aufflackernden Kopftuchaffäre ziehen. Der Streit um die Frage, ob islamische Mädchen in öffentlichen Schulen Kopftücher tragen dürfen, hat einen seit dem Mittelalter latent vorhandenen Wertekonflikt auf die politische Tagesordnung der neunziger Jahre gebracht. Neben dem tief im kollektiven Bewusstsein verankerten negativen Islambild äußert sich die mangelhafte Integration der vier Millionen in Frankreich lebenden Muslime, von denen ca. die Hälfte die französische Staatsbürgerschaft besitzt, außerdem in der fehlenden Gleichstellung mit den anderen Religionen. Die Religionspolitik der Innenminister Joxe, Pasqua, Debré und Chevènement zielt zur Lösung dieser Problematik auf die Gallikanisierung des Islam in Frankreich ab: die Muslime sollen französisiert, in einer möglichst einheitlichen und repräsentativen Organisation zusammengeführt und ihre intellektuelle sowie finanzielle Unabhängigkeit vom islamischen Ausland erreicht werden.