Priorität politische Bildung
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Fachwissen ist gefragt. Und da es nicht ausreicht, werden Green Cards ausgelobt. Motto: die 'Wissensgesellschaft' braucht Spezialisten. Entsprechend werden die Bildungsangebote umgestrickt: von den Universitäten bis hinunter in die Schulen. Bereits heute kann man mit Bestimmtheit sagen, dass dies eine Sackgassen-Strategie ist. Die erforderlichen Schlüsselqualifikationen müssen Transferqualität haben. Die Grundlagenkompetenz lautet: Zusammenhänge herstellen. Nur so ist technologische Kompetenz zu erlernen. Zusammenhänge zu deuten heißt, das gesellschaftliche Ganze zu verstehen. Dazu gehören aber nicht nur die großen gesellschaftspolitischen Brüche der Gegenwart – vor allem die Herrschaft der 'alten Monster': Krieg, Arbeitslosigkeit, Armut –, sondern gerade auch die Stellung des Individuums in der Gesellschaft. Es gilt Bindungen herzustellen, transparent zu machen, neu zu gestalten, um der Gefahr der Regellosigkeit, der Anomie zu entgehen. Der 'flexible Mensch' muss sozial eingebettet werden. Dazu bedarf es eines Neuanfangs für Politische Bildung. Dass sie zur Zeit nicht hoch im Kurs steht, ist das Problem. Wie es gelöst werden kann, wird in diesem Buch aus der Bildungspraxis diskutiert. Ein überzeugendes Plädoyer für eine Zukunft, die auf breiter Basis gestaltet und nicht von Fachidioten ruiniert wird.