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Die strukturale Lageberichtsanalyse als Bestandteil einer offenen, erweiterten Jahresabschlussanalyse

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Angesichts der kaum in den Bilanzen vorhergesehenen Finanzkrise und der immer entobjektivierter und damit unzuverlässiger werdenden internationalen Rechnungslegung stellt sich verstärkt die Frage, wie man die Jahresabschlussanalyse verbessern könnte, um die Kapitalallokation zu verbessern. Die vorliegende Arbeit schlägt dazu neue Wege ein, indem sie die traditionelle Bilanzanalyse um die Analyse der verbalen Informationen des Lageberichts mit Hilfe von Methoden der Literaturwissenschaft, Sprachphilosophie, forensischen Psychologie und Systemtheorie ergänzt. Ausgehend von der Publikumsaktiengesellschaft wird zunächst aus typischen Entscheidungssituationen und Zielsetzungen der Informationsbedarf von Kapitalgebern abgeleitet. Dann wird eine offene Form der Jahresabschlussanalyse entwickelt. Diese ordnet quantitative und qualitative Informationen in einem Entscheidungsmodell aufeinander zu und ist in der Lage, verbale Informationen gezielt in den Entscheidungsprozess einfließen zu lassen. Zuletzt werden Analyseverfahren entwickelt, welche es erlauben, systematisch zu erheben, welche Informationen das Unternehmen von sich preisgibt, was es erkennbar verschweigt, wo es uninformativ ist und an welchen Stellen Hinweise auf unzuverlässige Informationen vorliegen, die aus der Analyse vergangener Bilanzskandale gewonnen wurden. Das Resultat ist eine variablere, offenere Form der Analyse, die sich ihrer Schwächen stets bewusst bleibt und flexibel auf neue Entwicklungen reagieren kann. Die vorliegende Dissertation wurde 2011 mit dem Helmut-Schmalen-Preis ausgezeichnet. Am 08. November 2012 wurde die Arbeit mit dem E. On Kulturpreis ausgezeichnet.

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2012

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