Methode zur Selbstbewertung der Wandlungsfähigkeit von Produktionssystemen
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Insbesondere in Zeiten von Krisen und turbulenten Märkten wird deutlich, dass zur Sicherung des Unternehmenserfolges des deutschen produzierenden Gewerbes eine Fähigkeit von zentraler Bedeutung ist: Wandlungsfähigkeit. Im Bereich der Produktionsforschung wird Wandlungsfähigkeit meist in Abhängigkeit von Flexibilität definiert, die einen verfügbarer Wandlungsspielraum darstellt. Abgrenzend hierzu kennzeichnet sich Wandlungsfähigkeit durch einen für unbekannte Herausforderungen vorgedachten, im Bedarfsfall nutzbaren Spielraum aus. Allgemeine Managementansätze, wie „Strategisches Management“ und „Change Management“, bieten einerseits generelle Vorgehensweisen für den Umgang mit Wandel an. Bisherige einschlägige Forschungsansätze beziehen sich andererseits schwerpunktmäßig auf die technischen Elemente von Produktionssystemen und bewerten das Potential dieser, sich an zukünftige Anforderungen anpassen zu können. Darauf aufbauend werden dann Maßnahmen zur Steigerung der Wandlungsfähigkeit abgeleitet. Ein ganzheitlicher Ansatz, der die aktuell vorhandene Wandlungsfähigkeit von Produktionssystemen für die Unternehmensentwicklung in den Dimensionen Strategie, Struktur und Kultur berücksichtigt, und zudem eine selbstständige Auseinandersetzung mit dem Thema Wandel fördert, fehlt. Daher wird in dieser Dissertation eine Methode zur Selbstbewertung der Wandlungsfähigkeit von Produktionssystemen erarbeitet und vorgestellt. Sie ist so konzipiert, dass zu bewertende Produktionssysteme ohne Vorbedingungen ausgewählt und von Führungskräften und Mitarbeitern zusammen im Team ohne externe Unterstützung in fünf Arbeitsschritten durchgeführt werden kann. Kern der Bewertung stellen sogenannte RF-Diagrammen dar, mit welchen die Beziehung zwischen Reaktionsgeschwindigkeit und Flexibilität der unternehmensspezifischen Wandlungsfaktoren beurteilt wird. Die Methode wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsverbundprojektes WamoPro erfolgreich entsprechend der Anforderungen angewendet. Diesbezüglich werden in dieser Dissertation zwei Fallbeispiele vorgestellt. Als Ergebnis wurden unternehmensspezifische Wandlungsbefähiger und Wandlungshemmnisse identifiziert, die einen Handlungsbedarf erkennbar machen.