"Vom Keltenheiligtum zum karolingischen Missionskloster"
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Neustadt am Main zählt zu den ältesten Orten im Landkreis Main-Spessart. Schon vor unserer Zeitrechnung verehrten die Kelten dort einen heiligen See und hielten auf einem Thingplatz Gerichtstage ab. Ob die Römer dann um die Zeitenwende ein Kastell auf dem Michaelsberg erbauten, wäre noch zu erkunden. Ptolomäus erwähnte den Ort um 150 als Locoritum, was , See bei einer Furt‘ bedeutet. In der Merowingerzeit befand sich auf dem Michaelsberg ein Jagdschloss. Der englische Missionar Burkard hielt sich dort ab 738 auf, bevor er Anfang 742 zum Bischof von Würzburg ernannt wurde. Megingaud, sein Nachfolger auch im Bischofsamt, gründete um 742 ein Kloster im Tal an der Alten Statt. Der Ort hieß zu dieser Zeit Rorinlacha. Nach seinem Rücktritt als Bischof von Würzburg ging Megingaud Anfang 769 zurück nach Rorinlacha. Er gründete dann ab 772, auf Veranlassung von Karl dem Großen, ein Kloster für die Sachsenmissionierung im Tal an der Neuen Statt.