Der Eisheilige
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Ein seltsamer Heiliger, der sich eines Tages komplett aus seiner bürgerlichen Existenz ausklinkt, um einer noch seltsameren, alkoholisch durchtränkten, „weißen“ Logik zu folgen, die in der Konsequenz letal endet. Und darum geht es letztlich auch: um die „ars moriendi“, die Kunst des Sterbens, die der Protagonist mal mit mehr, mal mit weniger Leichtigkeit und Eleganz zu erlernen sucht. Seinen Weg kreuzen dabei etliche andere Kandidaten und Adepten dieser schwierigen Disziplin, mit deren Bemühungen er gleichzeitig fördernd und empfangend in Wechselwirkung tritt. Alkohol als Mittel der Selbstzerstörung, des langsamen Abtretens: die Geschichte eines eigentümlichen Ausstiegs, der tödlich endet. Ein aktuelles, virulentes Thema, dicht geschildert im Roman von der Wiener Autorin Gabriele Folz-Friedl, aus Deutschland stammend, seit langem in Österreich ansässig. Schonungslos offen, beklemmend eindrücklich, kurz, ein interessanter Roman.