Anna und wir
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Sylvie war schon immer die Lebenstüchtigere: Während Anna nicht so genau weiss, was sie eigentlich möchte, ist für Sylvie klar, dass sie Journalistin werden will, und sie setzt den Plan zielstrebig um. Anna sucht, fragt, kann sich nicht entscheiden. Für Sylvie kein Problem, sie übernimmt die Verantwortung, auch für den gemeinsamen Haushalt. Und als sie beschliessen, zusammen an die Orte zu fahren, die für ihre Mutter wichtig waren, ist Sylvie ganz in ihrem Element. Bis es ihr zu viel wird. Bis die Fragen zu viel werden. Beinahe unbemerkt brechen die starren Rollenverteilungen auf, probieren die Zwillingsschwestern Schritte in unterschiedliche Richtungen aus. Olivia Weibel gelingt es in ihrem Debüt, die Geschichte einer Familie in Andeutungen, fragmentarisch zu zeichnen, nur wenig wird ausdrücklich benannt, vieles bleibt ausgespart und ergibt gerade deshalb ein Ganzes.