Königin
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Lange habe ich überlegt, wie ich beginne, dieses Buch zu schreiben. Dieses Buch, das Gedichte und Gedanken enthält. Gesammelte Werke eines Lebens. Meines Lebens. Viele Menschen – und zu denen zähle ich mich auch – sind vielschichtig. Ich gelte im Allgemeinen als schwierig, schwer einzuschätzen, facettenreich. Je nachdem, wie nah oder fern mir ein Mensch ist, variieren diese Beschreibungen zum Guten oder zum Bösen. Und alles stimmt. Wenn ich mich selbst beschreiben müsste, würde ich es durchweg chaotisch nennen. Und ich weiß genau, dass alle Menschen die mich gut kennen, zustimmend nicken werden. Ich hoffe jedoch, dass dieses Buch hauptsächlich von Menschen gelesen wird, die mich nicht kennen, aber kennenlernen möchten. Oder es durch Zufall in die Hand bekamen. Vielleicht habt ihr es selbst gekauft, ohne zu wissen, was euch erwartet, vielleicht habt ihr es geschenkt bekommen. Wie auch immer ihr dazu kamt, nun haltet ihr mich in den Händen. Ich sage bewusst mich, denn ich habe entschieden, mich ohne Maske zu präsentieren. Einfacher wäre es anders: Nur die schöne, liebe, nette Seite von mir ins Licht zu halten. Doch das bin nicht ich. Natürlich habe ich eine liebe und nette Seite. Aber ich habe auch andere. Wütende, launische, traurige, hässliche. Wenn ich all diese Seiten zu einer neuen Mixtur verrühre, kommt genau das dabei heraus, was ich heute bin. Ich beklebe die Straßen, auf denen ich laufe, mit Träumen. Dann vergesse ich sie und belebe sie nie wieder. Aber tief in meiner Erinnerung ist gespeichert, dass ich sie hatte. Und dann zaubert mir allein der Gedanke daran ein Lächeln ins Gesicht. Viele Träume habe ich im Laufe der Jahre vergessen. Doch die Straße liegt direkt vor mir. Jeden Tag begehe ich sie. Mal mehr, mal weniger kraftvoll. Und an Tagen, an denen ich sehr kraftvoll und mutig bin, traue ich mich, ein wenig am Asphalt zu kratzen. Dann kommt nach und nach ein längst vergessener Traum zum Vorschein. Einer dieser Träume war, dieses Buch zu schreiben. Ich wünsche euch viel Freude damit. Und vielleicht, sind wir, wenn ihr es bis zur letzten Seite schafft, etwas wie Freunde geworden. Alles Liebe, Anastasia Milor