Federleichte Elefanten
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Aus der Einleitung der Autorin: Schnipselpoesie nenne ich meine Textcollagen aus ausgeschnittenen Wörtern. Es hat etwas Magisches, ein Schnipselpoem zu kleben. Ich besitze einen Schuhkarton voll mit Wörtern. Jede Werbezeitung und jede Zeitschrift, die mir in die Hände kommt, wird nach Wörtern durchsucht, die dann ausgeschnitten in meinem Karton landen. Wenn mir danach ist, ein Cut-up zu erschaffen, breite ich willkürlich Wörter auf einem Tisch aus und warte darauf, dass mich eines davon anspricht. Das kommt dann als erstes Wort aufs Blatt. So geht der Prozess weiter und weiter, bis sich ein Text ergibt. Manchmal verwerfe ich den Anfang wieder, der mir zuerst genial erschien. Manchmal auch das ganze angefangene Schnipselpoem bis auf ein oder zwei Wörter. Um die herum entsteht dann ein neuer Text. So lange, bis sich die Wortfolge „stimmig“ anfühlt – egal, ob sie einen Sinn ergibt oder nicht. Manchmal verbringe ich Stunden so. Die Reihenfolge der Gedichte im Buch festzulegen, stellte mich vor eine große Herausforderung. Welche sinnvolle Ordnung könnte dem Un-Sinn entsprechen? Letzten Endes entschied ich mich intuitiv für folgende Gruppierung: 01-29 Knallbuntes Leben – Unsinn und Sinn, Lebensweisheit, Romantik und ihr Gegenteil 30-37 Mit dem Tod auf Augenhöhe 38-52 Elfchen, Haiku, Tanka – Spiel mit Wort- und Silbenzählen 53-57 Wie viel Macht ist zu viel? – Düster-zornig Politisches 58-65 Visionen – Und es gibt ihn doch, den Schlüssel zum Glück! 66 Der Kreis schließt sich mit dem letzten Tanka: Sicher verankert In dem Atem des Lebens Ohne Höhenangst Zu neuen Küsten fliegen Und die Sonne umarmen